Knochen- und Weichgewebeaufbau

Knochen- & Weichgewebeaufbau: Knochen aus der Dose

Der Einsatz von Eigenknochen ist nicht mehr zeitgemäß. Standardbehandlung ist heute die Verwendung von Knochenersatzmaterialien aus der Dose und Membranen. Vollnarkose oder stationärer Aufenthalt sind nicht mehr notwendig. Implantate benötigen Knochenlager, in die sie fest eingeschraubt werden können, um sich mit dem Knochen biologisch fest und dauerhaft zu verbinden.

Im Oberkiefer ist oft im Seitenzahnbereich die Kieferhöhle so groß, dass kaum mehr ausreichend Knochen in der Höhe für Zahnimplantate vorhanden ist. Auch kann nach Zahnfleischentzündungen, Zahnverlust durch Unfälle oder Extraktionen zwar Knochen in ausreichender Höhe, aber nicht in ausreichender Dicke vorhanden sein.
In diesen Fällen muss Knochen entweder in der Höhe oder im Volumen aufgebaut werden.

Der vertikale Aufbau

Oberkiefer-Kieferhöhlen-Bereich

im Bereich der Seitenzähne wird die backenseitige Kieferhöhlenwand gefenstert, die darunter liegende Schleimhaut vorsichtig angehoben und Knochengranulat aus der Dose eingebaut. Dieses Granulat sieht aus wie Gries und besteht aus Knochenmineralien (Kalziumsphosphat). Bedeckt wird das Fenster mit einer sich auflösenden Membran. In 98 % der Fälle können Knochengranulat und Implantat gleichzeitig eingebaut werden. Man nennt dies die einzeitige Methode. Die Abheilzeit beträgt acht Monate.

Bei der zweizeitigen Methode wird zuerst das Granulat eingebracht, dieses verheilt sechs Monate. Danach kann das Implantat in den neuen Knochen eingeschraubt werden und braucht nun seinerseits vier Monate zum Einheilen.

Unter- und Oberkiefer ohne Kieferhöhle

In allen anderen Bereichen ohne Kieferhöhle oder mit zu wenig Knochenangebot wird der Knochen in der Höhe mit Knochengranulat in einer speziellen Verfahrenstechnik mit selbst auflösenden Membranen, die am Kieferknochen fixiert sind, aufgebaut.

Horizontaler Aufbau

In Ober- und Unterkiefer wird in der Regel das Implantat eingebaut und die freiliegenden Windungen werden mit Knochengranulat und auflösbaren Membranen, die an Implantat und Knochen fixiert werden, umbaut.Die Anwendung dieses Verfahrens erfordert sehr viel Erfahrung und Geschick und ist ausschließlich geschulten und erfahrenen Experten vorbehalten. Die Einheilzeit beträgt hier sechs Monate. Diese Eingriffe finden ohne Vollnarkose und ambulant statt.

Obwohl unsere Praxis 1990 die erste im Land Salzburger war, die aus dem Beckenkamm entnommene Knochen in die Kieferhöhle eingebaut und erfolgreich mit Implantaten verschraubt hat, wenden wir die Transplantation von Eigenknochen aufgrund langjähriger Erfahrung und der Belastung für den Patienten heute nicht mehr an.

Weichgewebe Aufbau

Bei Defekten am Zahnfleisch muss sowohl um die Implantate, als auch um die Zähne Zahnfleisch aufgebaut werden. Dies geschieht durch Entnahme von Zahnfleisch in örtlicher Betäubung aus dem Gaumen und Transplantation an die Defektstelle. Der Eingriff ist schmerzfrei und wird mit mikrochirurgischen Instrumenten durchgeführt. Er stellt hohe Ansprüche an Erfahrung und Geschicklichkeit des Chirurgen.